Spielt mittags, mit Jade und Chelsey, in der selben Reihenfolge, im Wald am Stadtrand.
Es war ein schöner Tag, ein Sommertag. Die grünen Blätter an den Bäumen machten ein vertrautes Geräusch im Wind, welches zu einem Rauschen im Hintergrund wurde. Die Luft rocht nach gemähten Gras, die Tiere waren aktiv unterwegs, das Wasser in den Bächen und Seen hatten eine angenehme Temperatur angenommen, es sah so kristallklar aus. Die Welt war im Sommer so wunderschön. Jeder Geruch, jede Farbe, jedes Geräusch, die zwitschernden Vögel, die herumstreunenden Katzen die schnurrten. Jade liebte die Natur, immer schon. Sie hatte so viel zu bieten. So viel zu geben. Doch der Mensch wusste das nicht zu schätzen. Es war alles immer selbstverständlich. Bis damals der Virus kam. Von da an erkannten die meisten erst, wie wertvoll jedes kleine Bisschen war, was ihnen gegeben wurde. Strom, Essen, Wärme. Nichts davon war für immer da. Und erst recht nicht wenn es keine Erwachsenen gab, die es regelten. Heute, sieben Jahre nach der Katastrophe, hatte sich das Leben für Jade so ziemlich normalisiert. Noch immer hatte sie ihre Zwillingschwester nicht wiedergefunden. Kein Lebenszeichen von ihr. Seit dem Tag der Trennung war es, als würde Jade was fehlen. Es war ja auch so. Heute war sie mit iihrem Hund im Wald unterwegs. Ja, er lebte noch immer. Der gute, alte Schröder. Ein Wunder, oder eben ein hartnäckiger Hund. Jade war Mitglied der Technos. Sie hatten ihr Leben verändert, und schlussendlich auch sie selbst. Als das Mädchen damals verloren war, hatten sie Jade aufgegabelt, ihr ein Zuhause geboten, im Gegenzug arbeitete sie für die Technos, und wurde immer mehr zu einen von ihnen. Jade setzte sich nun mitten im Wald auf einen Baumstamm, und stützte ihren Kopf auf der Hand ab, verloren in ihren Gedanken...
Chelsey wanderte durch den Wald. Obwohl sie jetzt schon eine halbe Ewigkeit bei den Evermores in der Stadt lebte, so liebte sich doch noch immer den Wald. Der Tribe im Wald hatte sie und ihren Bruder nachdem ihre Eltern durch den Virus gestorben waren, aufgenommen und sie waren lange Jahre dort geblieben. Doch Andrew war weg und Chelsey hatte ihn nicht wiederfinden können. Wahrscheinlich hatten die Technos ihn geschnappt und sie wollte lieber nicht daran denken, was mit ihm passiert war. Chelsey schüttelte die Gedanken an Andrew ab und lief weiter durch den Wald. Es war schön, mal wieder den weichen Waldboden anstelle dem harten Teer unter den Füßen zu spüren. Die Brünette verlor sich in Gedanken und sog die klare Luft ein. Sie schloss einen Moment die Augen und lief mit geschlossenen Augen weiter. Hier im Wald fühlte sie sich um ein vielfaches sicherer als in der Stadt, obwohl sie seit sie sich den Evermores angeschlossen hatte, eine zweite Familie gefunden hatte, die ihr Sicherheit gab. Chelsey hörte einen Zweig unter ihren Füßen knacken und öffnete schlagartig die Augen wieder. Während ihrer Zeit bei dem Tribe im Wald war ihr das nie passiert, aber sie war wohl aus der Übung gekommen. Blitzartig blickte sich die Brünette um und, wie konnte es auch anders sein, sah ein anderes Mädchen auf einem Baumstamm sitzen. "Verflixt und zugenäht! dachte sich Chelsey und suchte nach einem Versteck, aber da sie mitten auf einer kleinen Lichtung stand, würde sie sich wohl kaum schnell genug verstecken können, bevor das Mädchen aufblickte. Ihrem Anzug nach zu urteilen war ihr Gegenüber eine Techno und das war wohl so ziemlich das schlimmste was sie hier im Wald hätte antreffen können. Chelsey verfluchte sich innerlich, dass sie so unvorsichtig gewesen war. Doch nun blieb ihr nichts anderes übrig als ersteinmal zu warten, was das andere Mädchen wohl tun würde. Weglaufen würde so oder so nichts bringen, denn entweder war das Mädchen alleine, und dann stellte sie nur eine geringe Gefahr dar, oder ihre Techno-Freunde waren im Umkreis unterwegs und sie, also Chelsey, hatte so oder so keine Chance.
Lange konnte Jade nicht nachdenken, denn sie hörte etwas. Bei Geräuschen die nicht von der Natur zu stammen schienen, war sie dann doch lieber ein wenig aufmerksamer. Aber dann blickte sie in das Gesicht eines Mädchens, vielleicht ihrem Alters, und merkte dass sie irgendwie Angst zu haben schien. Ein Virt, nichts weiter als ein Virt. Hatte sie etwa Angst vor Jade? Diese Tatsache ließ ein schiefes Grinsen über Jades Lippen huschen. "Hey, Virt!" rief sie. Von ihr ging eigentlich keine Gefahr aus, aber es war lustig mit anzusehen, wie diese Virts immer wieder Angst hatten. "Meinst du nicht, es ist ein bisschen blöd von dir, hier mitten im Wald herum zu streunen? Alleine?" fragte Jade und stand auf. Dieses Mädchen konnte ja nicht wissen, dass Jade alleine hier war, und dass sie keine Wachen dabei hatte. Sie ging auf die Fremde zu, blieb kurz vor ihr stehen. "Sag mir deinen Namen." sagte Jade und sah ihr ins Gesicht. Es war kein BEfehl, es war eher eine kleine Aufforderung, die das Mädchen befolgen sollte. "Ich bin Jade." sagte sie dann, um den Anfang zu machen. An der Höflichkeit fehlte es Jade manchmal, das lag wohl an den ganzen Jahren bei den Technos. Ein leichter BEfehlston war da schließlich schon angesagt. Nun standen die beiden Mädchen sich gegenüber, und Jade sah die Fremde abwartend an, während sie die Arme verschränkte. Wieso sprach sie nicht endlich? Meinten Virts immer dass man den ganzen Tag Zeit hatte?
Ja, definitiv eine Techno. Und eine ziemlich eingebildete noch dazu. Aber da sie nicht gleich nach ihren Bodyguards rief blieb Chelsey für den Moment noch stehen. "Soso, Jade. Wusste gar nicht, dass ihr Technos auch noch normale Namen habt. Ich dachte immer, ihr würdet euch nur noch mit Nummern oder Zahlencodes rufen, aber siehst du, so kann man sich wohl irren." sagte Chelsey schnippisch. "Das ist ja so 'virtig', wenn du mir den Ausdruck erlaubst. Richtige Namen. Ich bin ja so beeindruckt." Chelsey rollte mit den Augen, dann sah sie sich das Mädchen ihr gegenüber an. Sie musste in etwa gleich als sein wie sie selbst. "Der Virt dir gegenüber heißt im übrigen Chelsey, sollte dich das wirklich so sehr interessieren. Aber eigentlich glaube ich eher, dass du lieber in deinem komischen Reality Space mit deinen Techno-Leuten unterwegs bist, als dich mit Virts wie mir abzugeben. Was machst du denn überhaupt hier im Wald. Ist der nicht viel zu dreckig für euch Technos?" Chelsey verschränkte die Arme und musterte die andere weiterhin.
Wow, dieser Virt war ja mal frech. Jade blickte sie herablassend an. "Sei lieber vorsichtig, Virt!" sagte sie und sah sie weiterhin an. "Wenn wir nicht hier wären, hättet ihr nichts, rein gar nichts. Zeigst du so deine Dankbarkeit?" Jades Stimme war so, als redete sie mit einem kleinen, dummen Kind. "Du scheinst ja ganz schöne Angst vor uns zu haben, wenn du gleich Angreifst, anstatt normal mit mir zu reden, hmm?" stellte Jade fest, und musterte das Mädchen, welches sich als Chelsey vorgestellt hatte, nochmal genauer. Die Techno hatte Chelsey noch nie gesehen, oder vielleicht doch, dann war sie ihr allerdings nicht auffällig genug, um sich daran zu erinnern. "Und nur mal zur Info Kleine." sagte Jade nun noch..."Im reality space sind nicht wir Technos unterwegs, sondern ihr Virts! Oder meinst du, wir machen uns die Finger schmutzig?" fragte sie nun noch, und grinste leicht. "Wenn du deine vorlaute Klappe nicht hältst, dann findest du dich selbst in einem unserer reality spaces wieder, oder besser noch..." Jade hielt ihren zapper den sie immer am Arm trug hoch und zeigte drauf..."ich lösche dich einfach.."
"Weißt du das mit der Freundlichkeit ist so eine Sache. Es ist nicht gerade freundlich von dir gewesen mich gleich als Virt anzureden und so herablassend zu sein. Und auch das mit der Dankbarkeit... Wofür soll ich denn bitte dankbar sein? Dass ihr mir meinen Bruder weggenommen habt? Oder dafür dass ihr uns behandelt wie den letzten Dreck. Sorry meine Liebe, aber dafür hast du von mir keine Dankbarkeit zu erwarten." Chelsey rollte mit den Augen. Das mit ihrem Bruder hatte sie eigentlich nicht erwähnen wollen, vor allem weil es ja nur eine Vermutung war, aber jetzt war es raus und zurücknehmen konnte sie es auch nicht wieder. Als Jade dann ihren Zapper zückte und auf Chelsey richtete, zuckte die Brünette zusammen. Verdammt, an dieses kleine Ding hatte sie gar nicht mehr gedacht. Und aus und vorbei war es mit der Gleichberechtigung, denn sollte ihr Gegenüber genug von ihr haben, dann würde das hier nicht auf einen fairen Kampf herauslaufen, nein, dann wäre Chelsey einfach geliefert. Sie löste die Augen von dem kleinen aber gefährlichen Instrument und versuchte ihre plötzliche Angst nicht zu zeigen. Stattdessen sagte sie: "Ja, andere Leute verschleppen und gefangen nehmen, darin seid ihr wirklich gut..." Chelsey ließ sich auf den Boden sinken und setzte sich im Schneidersitz vor das Techno-Mädchen. Wenn weglaufen schon keinen Sinn machte, dann konnte sie es sich wenigstens gemütlich machen. "Ganz ehrlich, ich verstehe euch nicht. Was habt ihr davon, euch über andere hinwegzusetzen und andere wie Dreck zu behandeln. Wär es nicht viel schlauer einfach zusammenzuarbeiten?" fragte sie mit einem Anflug von Traurigkeit in der Stimme. Anscheinend würde es nie eine perfekte Gesellschaft geben in der alle gleich waren und sich gegenseitig halfen. Wahrscheinlich lag das einfach nicht in der Natur des Menschen. Und dabei hätte man so viel aus den Fehlern lernen können, die vor dem Virus gemacht worden waren.
Jade nahm den Zapper wieder runter und seufzte. Eigentlich hatte sie heute frei, und außerdem erst recht keine Lust jemanden verschwinden zu lassen. Davor hatte sie sich bislang immer erfolgreich gedrückt, und es auf einen der anderen Technos geschoben. Als Chelsey dann meinte, sie hätten ihren Bruder verschleppt, hob Jade eine AUgenbraue. "Wer ist dein Bruder?" fragte sie nach, einfach interessehalber. Dann sah sie das Mädchen weiterhin an, welches sich gerade vor ihr auf den Boden gesetzt hatte. Sie sprach von verschleppungen, von Gefangenschaften. Jade schüttelte genervt den Kopf und setzte sich ebenfalls hin. Das könnte ja noch heiter werden. Die ganze Zeit über hörte sie dem Mädchen ruhig zu, aber als dann die Sache mit dem Zusammenarbeiten kam, lachte Jade einmal auf, und sah Chelsey danach ein wenig ungläubig an. "Ist das dein Ernst?" fragte sie. "Zusammenarbeiten? Das habt ihr Virts doch Jahrelang versucht, und...was ist dabei rausgekommen? NICHTS. Da mussten erst wir kommen, damit ihr das mit dem Strom auf die Reihe bekommt, und außerdem, es gibt eine Zusammen arbeit. Ihr arbeitet für uns, und bekommt im Gegenzug bestimmte Dinge, schon vergessen?" fragte Jade und konnte diese Einstellung des Mädchens nicht verstehen. "Es läuft doch alles. Da kann ich echt nicht verstehen, wie ihr euch beschweren könnt. Meckern und rumheulen, das könnt ihr meisterhaft. Aber wenn es darum geht, euch einmal zu freuen über das was wir euch geben, über das was ihr habt, dann steht ihr dumm da." Jade war genau dieser Ansicht. Die Technos gaben den Virts was sie zum Leben brauchten. "Und dass wir euch vielleicht nicht so behandeln, wie ihr es gerne hättet, liegt auch daran, dass ihr einfach sehen müsst, wer in dieser Stadt das Sagen hat. Und dass sind nun mal wir. Legt euch nicht mit uns an, und es wird euch gut gehen!" sagte Jade und sah Chelsey an.
"Mein Bruder heißt Andrew." Chelsey legte eine besondere Betonung auf das Wörtchen 'heißt', denn sie wollte sich noch immer nicht damit abfinden, dass ihr Bruder vielleicht nicht mehr leben könnte, so schlecht die Chancen dafür auch standen. " Ich hab Andrew seit Jahren nicht mehr gesehen. Seit er sich auf die Suche danach gemacht hat, was nach dem Virus in der Stadt passier ist. Aber für dich wär er eh nur ein Virt, also glaube ich kaum, dass du weißt was mit ihm passiert ist..." Chelsey blickte zu Boden. Warum erzählte sie dieser Techno das alles eigentlich? Chelsey zuckte mit den Schultern. Eigentlich war es ja auch vollkommen egal. Sie hatte so lange nach Andrew gesucht, vielleicht stieß sie ja hier auf eine neue Spur. Naja und wenn nicht, dann war sie nur so weit wie vorher. Als Jade dann auf die so genannte Zusammenarbeit zwischen Virts und Technos zu sprechen kam riss es Chelsey aus den Gedanken rund um ihren Bruder. Sie brauste auf. "Ja, das ist durchaus mein Erst. Wärdt ihr nicht gekommen, dann hätte sich irgendwann wieder ein Tauschhandel eingestellt durch den jeder das bekommen hätte, was er zum Leben benötigt. Ich habe nach dem Virus lange im Wald gelebt, und ich kann dir sagen, man kann auch gut ohne Strom leben. So seltsam und unglaubwürdig sich das für dich auch anhören mag, aber es ist ohne Probleme möglich." Chelsey sah Jade verbittert an. Ja, es gab auch ein Leben, das nicht von Strom und Technologie regiert wird. Und dieses Leben war mindestens mal genauso lebenswert wie das Leben, dass die Technos boten. "Und überhaupt, was soll dieses ganze: Legt euch nicht mit uns an und es wird euch gut gehen. Diktatur vom feinsten, oder wie darf ich das verstehen. Freie Meinung, abgeschafft, das einzige was zählt ist die Meinung die die Technos verbreiten. Das kann doch bitteschön nicht DEIN Ernst sein, oder? Bist du wirklich der Meinung, dass einzelne über das Leben aller bestimmen dürfen? Also ich kann das absolut nicht unterstützen." Irgendwie kam ihr das alles so unwirklich vor im Moment. Führte sie hier wirklich ein Gespräch über das Für und Wider der Techno-Diktatur mit einer Techno? Beinahe musste die Brünette lachen. Wenn sie das irgendwem erzählen würde, dann würde derjenige ihr das mit Sicherheit nie glauben. Sie hätte ein Aufnahmegerät mitnehmen sollen, dann hätte Ellie das Gespräch im Amulett abdrucken können. Das wär sicher der Brüller in der Stadt gewesen.
Dieser Virt war unbelehrbar. "Tauschhandel?" fragte Jade sie ungläubig. "Bist du noch ganz bei Verstand? Bei eurem ach so tollem Tauschhandel sind damals ziemlich viele Virts verletzt worden. Es war nicht immer alles so friedlich wie ihr es ständig hinstellen wollt. Denk mal zurück. Was war mit den Locos? Was war mit dem Guardian? Die haben natürlich alles zugelassen was ihr so wolltet, richtig?" Jade pustete einmal verächtlich. "Hör mir mal ganz genau zu. Wenn euch die Regeln in dieser Stadt nicht passen, dann geht doch ganz einfach." Die letzten Worte hatte Jade beinahe geflüstert. Sie funkelte Chelsey bedrohlich an. "Wenn das Leben ohne Strom, ohne Zivilisation so viel besser war, dann steht es euch nämlich frei zu gehen, dann haben wir einen unsinnigen Tribe weniger in der Stadt und im Sektor, den wir mit durchziehen müssen." Ja, Jade war echt sauer, so ein unverschämtes Mädchen war ihr schon lange nicht mehr begegnet. "Und außerdem, wenn dein Bruder auch nur halb so vorlaut war wie du, dann ist er zurecht verschwunden." sagte sie und legte den Kopf schief, mit einem schadenfrohen Grinsen auf den Lippen.
Chelsey konnte es einfach nicht glauben was diese ach so schlaue Techno da von sich gab. "Weißt du, mit den Locos und den Chosen war es genau das selbe Problem wie mit euch Technos. Da wollte sich ein Tribe als bester Tribe über alle anderen stellen und man sieht ja, wie du schon richtig gesagt hast, was dabei rausgekommen ist. Das passiert immer wieder, wenn sich ein Tribe anmaßt, besser als die anderen zu sein. Aber eins kann ich dir schonmal verraten: Die Chosen und die Locos sind weg. Finito. Von der Bildfläche verschwunden. Und wir kleinen und für euch ach so unbedeutenden Tribes sind noch da. Merkst du was?" Ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf Chelseys Gesicht aus, das aber mit den folgenden Worten von Jade sofort wieder von ihrem Gesicht gewischt wurde. "Wie kannst du es nur wagen, so über meinen Bruder zu reden!" schrie Chelsey aufgebracht und war vom Boden aufgesprungen. Sie sah rot und nur der Gedanke an den fiesen kleinen Zapper an Jades Handgelenk hielt sie davon ab, auf das arrogante Mädchen ihr gegenüber loszugehen.
"Hey hey hey." sagte Jade, stand ebenfalls auf und verschränkte die Arme vor der Brust. "Weisst du, das ist der kleine aber feine Unterschied. Ich habe eine Zwillingsschwester, und sie ist ebenfalls verschwunden. Aber anstatt andere zu beschuldigen, lebe ich einfach mit dieser Tatsache. Schon mal darüber nachgedacht, dass dein Bruder irgendwo da draußen ist? Dass er einfach einen anderen Weg gewählt hat als du?" fragte Jade Chelsey und sah sie an."Optimistisch bleiben, dass ist der Trick!" sagte sie dann noch. Sie hatte genug davon, sich anzuhören wie bescheuert die Technos doch waren. "Die Chosen und die Locos, sind weg, wie du schon richtig erkannt hast. Was du allerdings vergessen hast ist, uns Technos gibt es schon fast genauso lange, wie die beiden Tribes verschwunden sind. Merkst DU jetzt was? Wir sind da, wir existieren und keiner von euch hat die MAcht das zu ändern!" sagte Jade und putzte sich den Dreck von den Klamotten, der vom Waldboden stammte. "Und jetzt entschuldige mich, ich hab besseres zutun als mich mit kleinen Virts auseinander zu setzen. Man sieht sich...oder..zappt sich." sagte Jade und ging mit einem selbstgefälligen Grinsen von Chelsey weg.
"Man zappt sich. Ha ha ha, so ein Spruch kann auch nur von einer Techno kommen. Bei uns Virts sagt man einfach Ciao, aber das ist euch wahrscheinlich zu un-technohaft." sagte Chelsey und drehte sich nun auch von Jade weg. Sie lief weiter in den Wald hinein, dieses Mal sehr darauf bedacht, keine weiteren verräterischen Geräusche zu machen. Wahrscheinlich war nicht jeder Techno so handzahm wie Jade. Zumindest wollte die Brünette es nicht darauf anlegen. Doch eine Sache nagte noch lange an ihr, als sie durch den Wald lief. Was, wenn Andrew wirklich einen anderen Weg gewählt hatte, was wenn er einen anderen Tribe gefunden hatte, dem er sich angeschlossen hatte? Vielleicht war es wirklich so wie Jade gesagt hatte: Vielleicht war optimistisch bleiben der richtige Weg. Das hätte Chelsey auch nie gedacht, dass sie mal mit einer Techno einer Meinung sein würde. Sie schüttelte verwirrt den Kopf während sie weiter durch den Wald lief.