Nachdem sie sich von den beiden Mädchen für die Nacht verabschiedet hatte, schloss Chelsey die Türe hinter sich. Das Zimmer sah wirklich wüst aus, aber im Moment störte das Chelsey herzlich wenig. Sie war wirklich müde. Die Brünette nahm die Matratze, die an der Wand lehnte und legte sie auf das Bettgestell, das in einer Ecke des Zimmers stand. Nachdem sie das Bett zusammengebaut hatte ließ sie sich auf die Matratze fallen und war wenige Minuten später schon eingeschlafen. Bevor sie ins Land der Träume verschand, dachte sie noch darüber nach, wie ihr Leben jetzt wohl weitergehen würde. Würde sie ihren Bruder wiederfinden? Würde sie bei den Evermores gute Freunde finden? Was erwartete sie noch so alles hier in der Stadt? Mit diesen Gedanken schlief sie ein.
Die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster in ihrem Zimmer fielen, weckten die Brünette auf. Einen Moment lang musste sie sich orientieren wo sie überhaupt war. Sie sah sich in dem Zimmer um in dem sie die letzte Nacht verbracht hatte und musste grinsen. Ja, das Zimmer war noch genauso unordentlich wie am gestrigen Abend. Und sie hatte sich doch so gewünscht, dass sich kleine Heinzelmännchen über Nacht ans Werk gemacht hätten um das Zimmer aufzuräumen. Nun ja, die Welt war eben kein Wunschkonzert, soviel hatte sie seit dem Virus gelernt. Dann wusste sie wenigstens, was sie den heutigen Tag alles machen würde. Aber zuerst meldete sich ihr Bauch. Sie beschloss in die Küche zu gehen um erstmal etwas in den Magen zu bekommen. Und vielleicht lernte sie ja noch ein paar andere Evermores kennen.
Bray machte die Türe auf und blieb bei der Tür stehen den da war noch nicht viel drin im Zimmer. Er lehnte sich an und überlegte weiter. Nun hat er alle Zimmer durchsucht und fand die kleine Vanessa nicht. Er war Müde aber er konnte so lange nicht schlafen, bis sie wieder da war. Er geht wieder raus, um in die Küche zu gehen, um nach Patsy zu schauen.
Chelsey kam in ihr Zimmer und legte sich auf die Matratze, die noch immer als beinahe einziges Möbelstück in dem kleinen Raum stand. Sie sollte das Zimmer wirklich langsam aber sicher mal etwas wohnlicher machen, schließlich plante sie wirklich, längerfristig hier zu bleiben. Es dauerte nicht lang, da war das Brünette Mädchen eingeschlafen. Dass die Sonne hell in ihr Zimmer schien, störte sie nicht, so müde war sie.
Chelsey reckte sich und streckte sich. Sie stand auf und ging ans Fenster. Verdammt, es hatte über Nacht schon wieder geschneit und draußen lagen circa 10cm Neuschnee. Igitt. Der Winter war wirklich die Jahreszeit, die sie am allerwenigsten von allen leiden konnte. Im Wald war es im Winter immer ein Problem gewesen, denn obwohl sie sich immer im Voraus mit genug Vorräten eingedeckt hatten, hatte ihnen die Kälte of ziemlich zugesetzt. Und wehe einem war mal über Nacht das Feuer ausgegangen,weil er aus Versehen eingeschlafen war... Aber all das lag in der Vergangenheit. Hier im Krankenhaus war der Winter gar nicht so grausam. Die Wände hielten die gröbste Kälte draußen und mit einer dickeren Decke ließ es sich ganz gut aushalten. Mittlerweile war Chelsey auch dazu gekommen, ihr Zimmer halbwegs wohnlich einzurichten. Sie hatte aus einem anderen Zimmer ein Bettgestell in das Zimmer geschleppt und die Matratze darauf gelegt. Außerdem hatte sie in einem Lager noch ein paar Decken, Bezüge und ein Kissen gefunden, die seit dem in ihrem Zimmer untergebracht waren. In den ehemaligen Arztbüros hatte sie einige Medizinbücher gefunden, die sie mittlerweile beinahe täglich las. Sicherlich würde ihr dieses Wissen irgendwann einmal nützlich werden. Alles in Allem hatte sie sich also gut bei den Evermores eingelebt, auch wenn sie Loui seit der einen Nacht im Park nur noch flüchtig gesehen hatte. Bei dem Gedanken zuckte Chelsey mit den Schultern. Was sollte sie dagegen auch schon groß machen? Es störte sie viel mehr, dass sie bis jetzt noch immer nichts neues über ihren Bruder herausgefunden hatte. Das war etwas das sie wirklich wurmte. Chelsey hoffte innständig, dass sie ihn bald wiederfinden würde und sie gab die Hoffnung noch nicht auf. Plötzlich vernahm die Brünette ein lautes Knurren von ihrem eigenen Magen. Sie hatte seit gestern Mittag nichts mehr gegessen und Frühstück hörte sich verdammt verlockend an. Chelsey warf sich noch einen dicken Pulli über die Schultern bevor sie sich in Richtung Küche auf den Weg machte.