David hörte nur die letzten Worte die der Junge sagte und er war froh das er bei Bewusstsein geblieben war. Er wusste nicht ob Serena ihn mit dem Wissen das es gut und wichtig war in eine Unterhaltung verwickelt hatte oder einfach so. Es war allerdings auch egal, Hauptsache war das sie alles richtig gemacht hatte. Eilig ließ David sich neben Serena in den Staub fallen und schob Sie etwas zur Seite. "Mach bitte mal etwas platz damit ich mich um die Wunde kümmer kann." sagte David kalt, von dem David der vor Serena aufgetaut war war Stimmlich nichts mehr zu hören. Doch die wärme in seinen Augen als er Serena in die Augen sah zeigten ganz klar wie viel Zuneigung er zu der Mutter seines neunen Sohnes empfand. Dann wand er seinen Blick dem Verletzten und augenblicklich wurde auch dieser Emotionslos und sachlich. "Es tut mir wirklich leid um deinen Bruder, so etwas hat niemand verdient." sagte David während er in die vordere Tasche griff, in der sich die Notfallmedikamente befanden, und einen Morphin Injektor heraus nahm. Mit einem Plopp löste sich der Deckel und David rammte dem Jungen die integrierte Spritze in sein Bein. Diesen Pickser sollte er neben den Schmerzen der Wunde eigentlich kaum bemerken. Die Wirkung die nun extrem schnell einsetzen dürfte dafür allerdings umso mehr. Schon sehr bald würden die Schmerzen nachlassen und der Junge sich etwas von seinem Schock erholen. Nun betrachtete David Wortlos die Wunde und stellte fest das der Junge verdammt Glück gehabt hatte, das Messer hatte die Leber nur um wenige Millimeter verfehlt. Allerdings hatte der junge bereits sehr viel Blut verloren, was man an den leicht bläulichen Lippen sehen konnte. David musste die Blutung also so schnell wie möglich stoppen und die Wunde nähen. Er griff in das größere Fach seines Rucksacks und holte eine Salbe hervor die Blutstillend wirkte. Vorsichtig verteilte er ein wenig davon auf der Wunde und rieb diese dann in die Wunde ein. Das Morphin das mittlerweile seine Wirkung voll aufgenommen haben musste würde die Schmerzen die durch die Berührung der wunde erzeugt wurden mit Sicherheit abschwächen doch trotzdem musste es extrem unangenehm für den Jungen sein. David allerdings hörte nichts von dem was um ihn herum geschah, er hatte alles um sich herum ausgeblendet um sich voll auf sein tun zu konzentrieren um keine Fehler zu machen.
Nachdem die Salbe etwas einmassiert war und die Blutung etwas nachgelassen hatte steckte David die Salbe wieder weg und holte gleichzeitig Nadel und faden, die sich in einer der Seitentaschen befanden, heraus und begann vorsichtig und gleichmäßig die Messerwunde zu vernähen. Als auch das erledigt war holte er eine andere Spritze heraus in der sich Adrenalin befand. Diese spritzte er dem Jungen in die Arterie des rechten Armes. Das Adrenalin würde dafür sorgen das der Körper des Jungen beschleunigt neues Blut herstellte. Die ganze Prozedur hatte weniger als 5 Minuten gedauert. Dann sah er zu Serena und sagte zu ihr:"Bitte hebe den Patienten vorsichtig in eine Aufrechte Position damit ich die wunde verbinden kann." Seine Stimme war erneut Sachlich und klar, doch seine Augen wurden bei ihrem Anblick warm und liebevoll. Sie hatte es ihm wirklich angetan das sah man ihm deutlich an.
Serena wurde von David einfach zur Seite geschoben und zur Helferin degradiert. Das störte sie schon irgrendwie, vor allem weil sie auch Ärztin war und durchaus sehr gut mit Nadel und Faden umgehen konnte auch wenn sie eher auf Naturheilmittel baute. Sie wusste auch das es wichtig war mit Patienten zu reden um sie bei Bewusstsein zu halten. Ihre Eltern waren schließlich auch Ärzte gewesen. Sie wandte sich kurz an David aber nur um ihm folgenden Satz leise zu sagen: "Ich bin genauso Ärztin wie du und keine einfache Helferin. Auch wenn ich nicht auf Chemie baue." Dann jedoch tat sie wie ihr geheißen. Denn in diesem Fall ging es nicht um den gekränkten Stolz sondern um das Wohl von Nox. Sie bugsierte den jungen Mann mit geübten Griffen in eine entsprechende Position und wartete bis David den Verband gemacht hatte. Dann würden sie ihn reinbringen. Hier draußen konnte er schließlich nicht bleiben. Aber ihre Position wollte sie dennoch klarstellen. Auch wenn sie sah mit wieviel Wärme David sie anschaute. Er musst eihr helfen als sie sehr krank war weil sie zu schwach war um sich selber zu helfen. Aber sie hatte auch großes medizinischen Wissen: "Hey Nox wir werden dich gleich reinbringen du kannst erstmal hier bleiben bis es dir besser geht und wir können einen Blick auf dich werfen."
Nox entging das etwas unterkühlte und forsche Auftreten von David nicht. Er empfand den Jungen als äußerst unfreundlich. Natürlich wusste er schon, dass der Kerl David hieß, aber man konnte sich ja trotzdem noch mal kurz vorstellen, schließlich fummelte er einige Augenblicke später an Nox' Bauch herum. Auch die Worte um seinen Bruder schienen Nox eher dahingeplänkelt, als wirklich ernst gemeint, doch er beließ es dabei. Man konnte nicht jeden mögen und wer weiß, was bei den beiden vorher losgewesen war, vielleicht war die Stimmung allgemein gedrückt, oder David stand einfach nicht zu auf Besucher. Relativ bald nach der Dosis Morphin war Nox das alles sowieso egal. Auch wenn er nicht unbedingt so aussah, wog er doch um einiges weniger, als die Norm, für die diese Morphin Injektoren ausgerichtet waren und deswegen hämmerte das Schmerzmittel ganz schön und machte ihn auch recht duselig. Man konnte im Gegensatz zu vorher nicht mehr von Schmerzen reden, aber angenehm war die ganze Salbe-Näh-Aktion für Nox nicht. Schließlich war es nur ein Schmerz- und kein Betäubungsmittel. Als David dann anfing an ihm rumzudoktorn, lehnte er den Kopf zurück gegen den Türpfosten und schloss dir Augen. Ab und an verzog er das Gesicht, wenn es doch allzu sehr piekste, aber alles in allem überstand er das ganz gut. Dass Serena ihn in eine aufrechte Lage hieven musste, war ihm unangenehm, aber er hätte es alleine wohl auch nicht hinbekommen. Er hin mehr schlaff als straff in der Luft und wartete bis David fertig war. “Ich danke euch, ich werde auch nicht länger bleiben als nötig, das verspreche ich euch. Ich bin euch eine Menge schuldig“, meinte er und sah erst David und dann Serena an. Dann halfen sie ihm ins Innere des Hauses. Ein Haus... wie lang war Nox schon nicht mehr in einem richtigen Haus gewesen.