Wann: 8 Jahre nachdem der Virus ausbrach Wo: Rund um den 'Lake of Freedom' Wer: Ben & Alyssa & mit Absprache andere
Alyssa schaute sich um. Hier am See war sie noch nie gewesen. Bis eben hatte sie nicht mal gewusst, dass hier ein See war. Irgendwie war er ja ganz idyllisch und es wäre bestimmt auch ganz nett gewesen, wenn Ben sie nicht zum Essen besorgen mit abgeordnet hätte. Jetzt lief sie hier mit ihm entlang. Alyssa schmollte etwas. Sie war müde und wollte eigentlich eine Pause machen, aber der ach so kluge Ben war dagegen. Also stiefelte sie ihm widerwillig hinterher. "Meinst du, hier finden wir was zum Essen?", fragte sie genervt. Vielleicht gab es im See Fische, aber Alyssa war der Meinung, dass sie eigentlich genügend im Meer hatten. Alyssa hatte aber Bens Pläne noch nicht durchschaut. Vielleicht war er auch auf andere Lebensmittel aus, wovon sie nichts wusste. Alyssa atmete laut aus und gähnte anschließend. Ben hatte sie einfach zu früh heute morgen aus dem Bett geschmissen.
Wieso Ben sich für den Lake entschieden hatte, wusste er auch nicht so genau. Jedenfalls, hatte er in letzter Zeit gehört, dass es hier noch genug Essen gab. Vielleicht war das der Grund dafür. Allerdings war sich Ben nicht sicher. Dennoch fand er, dass es ein Versuch wert war. In letzter Zeit ging ihn der Fisch einfach auf die nerven. Das konnte sich doch wirklich keiner mehr mit ansehen. Ben war allerdings irgendwie der einzige, der das so sah. jedenfalls konnte er so doch noch etwas frische Luft schnappen. "Wenn wir nur am ager rumsitzen, finden wir sicherlich nichts.", sagte Ben auf ihre Frage. So sicher war er sich schließlich auch nicht, ob sie ausgerechnet am Lake of Freedom etwas zu essen finden würden.
Alyssa ging immer noch, auch in gewisser Weise gelangweilt, hinter Ben her. Sie schaute in den Himmel. Es zogen langsam Wolken auf. 'Wehe es fängt auch noch an zu regnen.', dachte Alyssa. Dann schaute sie über den See. Er lag recht ruhig da und war nicht gerade klein. Bis man einmal um ihn herum gelaufen war, würde schon einige Zeit vergehen. Ein Vogel zwitscherte auf ihrer linken Seite. Sie schaute zu dem kleinen Piepmatz und rief: "BEN!" und zeigte sofort auf den Baum. Schon leicht ungläubig, was sie da sah. Ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. Wie lange war es her, dass Alyssa Kirschen gesehen hatte? Alyssa hoffte auch, dass es sich wirklich um essbare Kirschen handelte und nicht um eine giftige Art.
Als Alyssa seinen Namen rief, machte Ben sich schon mal auf einen ihrer erneuten Zicken-Phasen gefasst. Ben drehte sich langsam um und sah sie schon entnervt an. Ben folgte ihrem Arm bis hin zu dem Baum, auf dem sie zeigte. Das hatte Ben jetzt nicht erwartet. Jetzt grinste er. "Vielleicht bist du ja doch zu was zu gebrauchen.", sagte er und zog an ihr vorbei um sich den Baum genauer an zu schauen. Am Baum angekommen schmiss er seine Tasche auf den Boden und machte sich dran, erst einmal auf den Baum zuklettern.
Nachdem Ben erst nicht so erfreut über ihre Entdeckung schien, aber dann doch Alyssas Arm folgte, schien er doch etwas entspannter zu sein. Sein Spruch jedoch brachte Alyssa schon fast zur Weißglut. Was der Typ sich auch einbildete. Wenn er meinte, dass sie eigentlich zu nichts zu gebrauchen war, vielleicht noch, um hübsch auszusehen, wieso hatte er sie dann überhaupt mitgenommen? Alyssa stemmte ihre Hände in die Hüfte und steckte ihm erstmal die Zunge heraus. "Du kannst mich mal!", sagte sie wütend. Während Ben auf den Baum kletterte ging sie zu einem tiefer hängenden Ast und machte eine Kirsche ab. Sie beäugte sie gut und roch daran. Wie sie duftete. "Und, du ach so toller Typ? Kann man die essen?", fragte Alyssa. Sie traute sich nicht, einfach es zu probieren, denn jetzt wollte sie noch nicht sterben, falls die Kirschen giftig waren.
Zu Bens vollster Zufriedenheit reagierte Alyssa. Er grinste schon wieder. Irgendwie war er nicht ganz er selbst, wenn er niemanden ärgern konnte oder den Macho raus hingen ließ. Alyssa war allerdings auch ziemlich leicht zuärgern und so ließ sie ihm natürlich auch immer wieder die Chancen. Da konnte Ben einfach nicht wieder stehen. Während Ben sich auf den Ästen rumtrieb und sich die Beeren genauer anschaute, gab Alyssa ihm schon die nächste Gelegenheit sie ein bisschen zu ärgern. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass diese Essbar waren, kam er mit einer Handvoll runter und sagte: "Werden wir dann jetzt gleich sehen.", und ehe Alyssa sich versah, hatte Ben ihr eine der Kirschen in den Mund gesteckt, die gerade noch zwischen seinem Zeigefinger und Daumen gewesen war. Grinsend stand er vor Alyssa und nahm seine Hand von ihrem Mund weg.
Alyssa hasste es, wenn Ben so grinste. Sie wusste dann ganz genau, dass er die nächste treffende Antwort oder Aussage auf Lager hatte. Manchmal würde Alyssa einfach gerne weg laufen, nur um Bens Gemeinheiten nicht mehr ertragen zu müssen, auch wenn er ab und an meinte, dass es nur Spaß sei. Teilweise verletzte sie es aber schon und die ein oder andere Träne lief ihr dann Nachts schon mal über ihre Wange. Es dauerte nicht lange, bis Ben dann wieder mit einer Hand voll Kirschen vor ihr stand. Und mir nichts, dir nichts, ehe Alyssa reagieren konnte, hatte sie auch schon eine der Kirschen im Mund. 'Also wenn er mich jetzt wirklich loshaben will, dann soll er es so haben.', dachte sich Alyssa. Tränen bildeten sich in ihren Augen und sie spuckte den Kirschkern Ben vor die Füße. Die Kirsche schmeckte genauso köstlich, wie sie es vage in Erinnerung hatte. Und, was am Wichtigsten war, sie lebte noch und die Kirschen schienen ungiftig zu sein, oder eben wirkten sie nicht sofort. Alyssa hatte einen Geistesblitz. Sie wollte Ben bestrafen! Alyssa verdrehte die Augen, sackte zu Boden, zuckte kurz und blieb reglos auf dem Boden unter dem Kirschbaum liegen. 'Jetzt wird er schon merken, was er davon hat!', dachte Alyssa still in sich hinein und hatte große Anstrengung nicht zu grinsen.
Ben beobachtete Alyssa. Allerdings machte er sich schon sorgen, als sie so zusammen sackte. Er fing sie leicht auf und polsterte damit ihren Fall einwenig an. Er hatte sich zu ihrem Kopf gesetzt und tatschte ihr auf den Wangen rum. "Alyssa?!", fragte Ben immer wieder. Er kontrollierte ihren Puls und ihre Atmung. Zumindest hebte und senkte sich ihr Brustkorb. Irgendwie machte er sich jetzt doch große Sorgen. Allerdings hätte Ben schwören können, das dies die ungefährlichen Kirschen sind. Vorwürfe machten sich in ihm breit und er sah Alyssa weiter, tatschend und leicht panisch an. Immer wieder ertönte ihr Name durch seine Stimme.
Alyssa konnte Bens Panik in seiner Stimme hören. Und das war ihr gerade recht. Das hatte er nun davon. Was musste er sie auch immer so dissen? Die leichten Schläge auf der Wange fingen langsam an weh zu tun und Alyssa hielt es nicht mehr aus. Ben hatte lange genug gelitten. Sie schaute durch einen ganz winzigen Schlitz ihrer Augen nach, wo Bens Kopf war. Direkt über ihr, perfekt für das was sie als nächstes tun wollte. Alyssa hob ihren Kopf und drückte Ben einen Kuss auf die Lippen. Dann sprang sie auf und zeigte mit dem Finger auf Ben. "Das hast du nun davon! Mich einfach als Versuchskaninchen zu benutzen.", sagte Alyssa und nahm eine der Kirschen, die jetzt auf dem Boden lag und steckte sie sich in den Mund. Auch diese war sehr köstlich.
Als Alyssa ihren Kopf hebte und Ben ihre Lippen entgegen streckte und ihre sich auf seinen wiederfanden, war Ben irgendwie erleichtert das es Alyssa gut ging und erwiederte den Kuss mehr als er sollte. Es war nicht so, dass ihre Lippen sich das erste man den Weg zu seinen Bahnten. Erst als sie die kurze aber intensive Verbindung löste und aufstand wurde Ben Bewusst was dieses kleine Miststück da eigentlich getan hatte. Sie hatte ihn vollkommen verarscht! Sie hatte nur so gespielt als sei sie wirklich in Lebensgefahr. Das Gefühl von erleichterung legte sich in Stücke und aus ihm wurden Gefühle der Wut und des verachtens. "Im Gegensatz zu dir, wusste ich, dass sie ungefährlich sind.", meinte er mürrisch und brach mehrer kleine Äste des Baumes ab an denen sich jedemenge Kirschen befanden. Er steckte sie in seinen Rucksack und lief an Alyssa vorbei, wieder zurück an die Oberfläche des Sees.
Damit, dass Ben den Kuss von Alyssa erwidert hatte, hatte sie eigentlich nicht gerechnet, denn oft genug hatte er sie schließlich zurückgewiesen. Aber Alyssa ließ sich von so etwas ja nicht abbringen. Sie würde nie sagen, dass sie Ben liebt, aber so eine kleine Hass-Liebe gab es zwischen den Beiden schon. Alyssa merkte, dass sie wohl ein wenig übertrieben hatte, denn Ben schien jetzt sehr wütend auf sie zu sein. Also schien ihm doch mehr an Alyssa zu liegen, als sie gedacht hatte. "Es tut mir leid! Okay?", sagte sie reumütig. Sie hatte sich noch ein paar Kirschen abgeplückt und lief jetzt zu Ben, der schmollte. "Bitte verzeih mir, ja?", Alyssa war den Tränen schon wieder nahe.
Alyssas reumütige Stimme mochte Ben irgendwie schon immer. Dennoch, jetzt wollte er das sie ein bisschen leidet. Allerdings leidete sie immer so schmerzvoll und unansehlich. Er drehte sich ruckartig um und sah sie an: "Mach - das - nie - wieder.", sagte er sehr deutlich und langsam. Ben wendete seinen Blick nicht von Alyssa ab und wollte sich auch erst gar nicht dazu verleiten lassen. Er blendete die schönheit, des Sees einfach aus.
Alyssa hoffte, dass Ben auf sie reagieren würde, dass er etwas machen würde. Als er sich dann plötzlich ruckartig umdrehte, erschreckte sie sich förmlich. Nach der Standpauke senkte Alyssa ihren Kopf und schüttelte diesen, dass sie nie wieder so einen Mist machen würde. Sie hatte Bens bösen Blick einfach nicht stand halten können. Allerdings hatte sie auch schon wieder ganz vergessen, dass Ben ja eigentlich mit dem ganzen Theater angefangen hat. Eigentlich müsste sie viel sauerer auf ihn sein, als er auf sie. "Und jetzt?", fragte sie schüchtern.
Immerhin sah Alyssa ein, dass sie damit einen ziemlichen Mist gebaut hatte. Ben wusste zwar, dass er nicht ganz unschuldig daran gwesen war, doch hatt er für einen Moment wirkliche Sorge um Alyssa gehabt. Etwas, was er eigentlich nicht für sie verspüren wollte und sollte. Er hatte irgendwie schon genug Probleme über die er nicht reden wollte bzw. nicht nachdenken wollte. Dann setzte Ben sich wieder in Bewegung, nachdem er dies getan hatte, fragte Alyssa auch schon weiter. "Jetzt, suchen wir noch etwas, was wirklich Essbar ist.", sagte er und machte sich wieder auf den Pfad breit, der um den See herum führte.
Alyssa plagte immer noch das schlechte Gewissen, denn Ben war immer noch sehr still und ignorierte sie weitestgehend. Und so etwas konnte sie gar nicht leiden. Wenn er nicht wollte, dass sie ihn weiterhin begleiten sollte, dann müsste er nur etwas sagen und sie würde wieder zurück an den Strand gehen, zumindest würde sie es versuchen, denn so genau wusste sie den Weg zurück auch nicht mehr. Ihr Orientierungssinn war einfach nicht der allerbeste. Aber dennoch ignorierte er sie nicht völlig und antwortete ihr wenigsten auf ihre Frage. Alyssa sagte: "Okay." und hielt weiter ausschau nach etwas zum Essen. Schließlich hatte sie auch den Kirschbaum entdeckt. Sie ging eine Weile schweigend neben Ben her, aber da sie schließlich von weiblichen Geschlecht war, hielt sie es nicht lange aus, nichts zu sagen, also plapperte sie drauf los: "Weißt du eigentlich, dass dein Bruder ein richtiger Arsch sein kann? Erst macht er mir schöne Augen, dann Luna, dann taucht auch noch Leo auf, dann steht er voll auf sie und als sie wieder in der Stadt war, machte er sich doch tatsächlich wieder an mich ran." Alyssa holte tief Luft und redete dann weiter: "Und was mach ich? Ich verzeih ihm auch noch! Und keine fünf Minuten später, nach einer wilden Knutscherei, sagt er mir, er geht seine Freundin bei den Sea Piraten besuchen." Alyssa stampfte mit dem Fuß auf. "So ein IDIOT!!! Boa!" Alyssa konnte sich darin so schön reinsteigern. Schließlich fühlte sie sich auch verletzt und insgeheim hoffte sie darauf, dass Ben sie trösten würde und er sich endlich für sie interessiert.