Falcon führte Mina durch den Wald und nach einiger Zeit und vielen Biegungen kam sie vor einer alten Rangerhütte an. Falcon öffnete die Tür und ging ins Haus. Er entzündete eine Kerze und damit entzündete er Lampen. Das Haus hatte 2 Räume und ein einfaches Badezimmer. Er trat zur Seite und bat nun Mina ins Haus: "Willkommen in meinem bescheidenen Heim. Fühl dich wie Zuhause." Nachdem er Mina reingebeten hat, schloss er die Tür und entzündete ein Feuer im Ofen und im Kamin. Schließlich: "Also hier wohne ich also." Er zeigte auf den Herd, die Sitzecke und auf eine weitere Couch mit einem Sessel.
Mina folgte Falcon auf leisen Sohlen durch den Wald. Sie merkte sich den Weg, den sie zur Hütte schritten. Nachdem er eingetreten war, blieb sie zögernd stehen. Ihr Blick musterte die fremd wirkende Hütte von außen. Sie nahm sich die Zeit, bis er sie hinein bat und trat dann mit zaghaften Schritten ein. In der Nähe der Tür blieb sie stehen, mit den Wanderstiefeln an den Füßen und dem großen Rucksack auf dem Rücken. Sie betrachtete genau den Raum in dem sie stand und ihrer Ansicht nach recht gemütlich aussah. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich merkwürdig und unwohl. Das lag wahrscheinlich daran, dass es schon Jahre zurück lag, als sie das letzte mal ein Gebäude betreten hatte. Ihr Zelt konnte man mit einer Hütte nicht vergleichen. Unschlüssig stand sie die Weile im Raum, während er den Ofen zum brennen gebracht hatte. Auf seine Worte wusste sie nichts zu erwidern, also nickte sie nur. Vorsichtig lies sie ihren Rucksack in der Nähe der Tür von ihren Schultern zu Boden gleiten. Um das Schweigen zu unterbrechen, das sich nun für sie unangenehm, ausbreitete fragte sie. „Kochen wir nun?“
"Ja klar, die Töpfe sind im Schrank am Herd die Messer hängen an der Wand. Ich hole eben Wasser und die Kartoffeln und das Trockenfleisch. Außerdem muss ich noch kurz was wegbringen." Das tat er dann auch. Er holte Wasser Kartoffeln und Fleisch. Dann verschwand er im Nebenzimmer. Dort hing er seine Waffen ab und seinen Mantel auf und schließlich kehrte er zu seinem Gast zurück: "Dann lass und loslegen"
Während der Gastgeber die Lebensmittel holte und seine Sachen in das Nebenzimmer brachte, holte sie die Dinge die sie brauchte aus ihrem Rucksack und stellte sie auf die Arbeitsplatte. Neben den Fisch legte sie die Pilze, die Alufolie und die Gewürze, die sie verwenden wollte. Geschickt begann sie den Fisch vorzubereiten. „Ich war einem Falken noch nie so nahe. Diese Tiere sind wirklich majestätisch. Es ist beeindruckend, wie zutraulich er dir gegenüber ist. Das hat sicher lange gedauert sein Vertrauen zu gewinnen.“ Begann sie in ihrer üblich freundlichen Stimmlage zu sprechen und blickte flüchtig zu ihm hinüber. „Darf ich dich etwas fragen? Wie kommst du dazu dich wie dein Haustier... na ja Haustier kann man einen Falken ja nun nicht nennen...“ fügte sie hinzu, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. „Vielleicht kann man ihn eher als Gefährten sehen? Schließlich bleibt er ja immer noch ein wildes Tier. Na ja, warum nennst du dich so?“
Mina stellte eine Frage die Falcon schon viel eher erwartet hätte und er lächelte: "Nun es hat sich irgendwie so ergeben. Ich habe einen Flugschein und mein Vater war bei der Air Force. Ich war seit ich aus Auckland raus bin immer auf der Suche immer auf der Jagd. Mein Name hat sich rumgesprochen bei den anderen Streunern. Überall wo ich ankam hatten die Menschen Angst vor mir und so habe ich den Namen einfach behalten und Tarek nun er ist im Ei zu mir gekommen. Er ist bei mir geschlüpft und ich habe ihn mit der Hand aufgezogen und daher ist er so zutraulich. Aber auch nur bei mir. Aber trennen würd eich mich nie von ihm. Er bleibt auch freiwillig bei mir und geht nur zum Fressen weg. Er ist mein bester Freund." Schließlich half er ihr beim vorbereiten und schälte die Kartoffeln und schnitt sie in Scheiben. Damit er sie anbraten konnte und tat sie in Salzwasser.
Mina folgte schweigend seinen Worten. „Hm... Wenn du aus Auckland kommst hast du ja schon einen weiten Weg hinter dir.“ bemerkte sie. Sie entgrätete nun den Fisch und bereitete ihn mit den Kräutern in der Alufolie vor, damit er im Ofen garen konnte. „Was hast du denn getan das die Menschen angst vor dir hatten? Ich würde einen Menschen, vor dem ich Angst hätte, nicht Falke nennen... Eher wie ein bedrohliches Tier... Eine Hyäne zum Beispiel.“ Sie lachte kurz bei dem Gedanken auf was für einen Menschen der letzte Name zutreffen würde.
"Ich habe mich immer eingemischt wenn Schwächere angegriffen wurden und ich habe immer gewonnen. Irgendwann haben die Banden Angst vor mir gehabt und der Falke kam halt irgendwann weil Tarek seit ich denken kann bei mir ist. Und ja ich bin viel gereist. Aber vorher habe ich meinen Tribe so gefestigt das ich gehen konnte ohne das er zerbricht. Mit Männern die auf meine Kinder aufpassen können also auf die aus meinem Tribe. Nicht meine eigenen. Die die damals im Krankenhauskindergarten gewesen sind. Ich suche Handelspartner um wieder voran zu kommen und wieder mehr Einigkeit zu finden und auch wieder einen Lebensstil zu erreichen der uns allen Vorteile bringt."
Er beobachtete sie wie elegant sie den Fisch von Gräten befreite und meinte: "Du machst das nicht zum ersten Mal stimmts. Ich habe das letzte Mal vor mindestens 2 Jahre Fisch gegessen. Ich bin kein guter Angler. Ich jage lieber."
„Stimmt. Das zubereiten und angeln von Fischen hat mein Vater mir schon recht früh beigebracht. Ich mag Fisch sehr gerne. Jagen im herkömmlichen Sinne kann ich allerdings nicht.“ erzählte sie mit einem kleinen Kächeln auf den Lippen und dachte dabei an ihre Fallen, der sie die Arbeit überließ. Mina sah dann zu ihm auf. Sie dachte darüber nach, was er gesagt hatte. Einen eignen Tribe zu führen, überlegte sie, war sicher eine ziemliche Verantwortung. Dann musste er das was er tat als ziemlich notwendig erachten, wenn er seine Lieben dafür verlassen hatte und dann würde er irgendwann wieder in seine Heimat zurückkehren. „Wie lange leben Falken eigentlich?“ lenkte sie sich recht schnell aus ihren eigenen Gedanken ab. Tarek schien ja schon ziemlich lange bei Falcon zu leben.
"Ich habe meine Jagdkünste verbessert, weil ich vor dem Virus in einem Schützenverein war wo ich Bogenschießen gelernt habe. In meiner Zeit auf Reisen konnte ich das alles perfektionieren und ab und zu bringt Tarek ja auch Jagdbeute. Und wie lange Falken leben kommt ganz darauf an. die meisten werden zwischen 10 und 15 Jahre alt. einige sind allerdings auch schon über 20 geworden. Tarek müsste etwa 6 sein. Denn ich habe ihn vor dem Virus gefunden. Aber nicht viel vorher. Für mich begann mit dem Virus eine neues Denken. Ich war damals der älteste und hatte viele Kinder zwischen 3 und 6 Jahren. Sie alle leben sicher im Krankenhaus in Auckland. Essen und Medikamente haben wir genügend. Im ehemaligen Klinikpark haben wir Essen angebaut und bevor die Plünderer ins Krankenhaus kamen habe ich viele Medikamente gerettet und in einen Tresorraum gebracht. Dort gehen meine Tribemitglieder auch nur ran wenn es sein muss. Sie sind Gott sei Dank so verantwortungsbewusst. Die Medikamente nicht gegen irgendwas Sinnloses einzutauschen." Er machte sich daran da Gemüse zu putzen und zu schneiden. Er wartete auf die Taube aus Auckland die im ständig Neuigkeiten bringt, wie es seinem Tribe dort geht. Bisher war es meistens positiv gewesen und das bestätigte Falcon das er damals alles richtig gemacht hat.
„Jagdkünste perfektioniert- Das klingt sehr selbstbewusst.“ murmelte Mina leise vor sich hin, ohne sich der Aussprache ihrer Gedanken recht bewusst zu sein. Sie murmelte es leise, noch während er sprach, hörte aber ansonsten aufmerksam zu. Sie half ihm das Gemüse zuschneiden. „Du scheinst recht verantwortungsbewusst zu sein. Dein Tribe wird dich sicher vermissen. Wie ist es in einem Stamm zu sein? Ist das nicht sehr einengend?“ wollte sie interessiert wissen.
Falcon lächelte: " Wenn ich nciht selbstbewusst wäre, wäre ich nie soweit gekommen. Denn wenn du nicht selbstbewusst bist, dann bist du verloren." Er sagte das mit tiefem Ernst: "Mein Tribe vermisst mich klar. Ich vermisse ihn auch aber. Das was ich tue ist wichtig auch für die Zukunft der Kinder. Und das verstehen sie und ich bekomme regelmäßig via Brieftaube Infos über meinen Tribe. Und irgendwann werde ich zurückkehren zu meinem Tribe wenn meine Mission erledigt ist." Dann fragte Mina nach dem Tribeleben und Falcon antwortete ihr auch recht schnell: "Es kommt auf den Tribe an. Meinem Tribe bringen wir bei freidenkende und selbstständige Menschen zu werden. Die Freiheit zu schätzen wissen. Wenn jemand gehen will wird er nicht aufgehalten. Wir brauchen schließlich alle mal unseren Freiraum. Es gibt aber auch Tribes wie die Chosen oder die Technos, die lassen dir überhaupt keine Freiheit. Daher sage ich es kommt auf den Tribe an in dem du bist."
„Die Chosen kenne ich, dass waren doch so irre Fanatiker. Aber von den Technos habe ich noch nie etwas gehört.“ Schnell strich sie sich eine dunkelbraune Strähne aus dem Gesicht, die sich aus ihrem locker geflochtenen Zopf gelöst hatte. Ohne eine Pause sprach sie weiter. „Die einzigen Gruppen mit denen ich in der letzten Zeit zu tun hatte waren Nomaden oder Sklavenhändler. Meistens reise ich mit einer guten Freundin von mir, aber auch hin und wieder alleine. Wir ziehen vorzugsweise von National Park zu National Park. In Dunedin bin ich vor einigen Jahren auch schon mal gewesen. Das war allerdings lange bevor der Virus ausgebrochen ist. Seitdem habe ich noch keinen einen Ort gefunden, an den ich mich niederlassen wollte und meine Freundin und ich meiden die meisten Tribes oder Städe. Na ja, mal abgesehen von denen die wir kennen. Die Welt ist eben ziemlich brutal. Das war sie zwar schon vor dem Virus, aber nun ist sie durch ihre Gesetzlosigkeit noch schlimmer geworden.“ Mit einem bitteren Gesichtsausdruck schüttelte sie ihren Kopf. „Sklavenjäger. Also das ist echt das Letzte.“ Regte sie sich auf, ohne ihre Stimme zu erheben oder ihre ruhige Ausstrahlung zu verlieren. „Es gibt doch keine Unterschiede zwischen uns. Kein Mensch ist zum herrschen oder dienen geboren. Was für ein Unsinn. Wie kann man nur so...“ Kurz suchte sie nach dem richtigen Wort. „Egoistisch und Profit geil sein?! Wo macht ein solcher Mensch denn die Unterschiede zwischen Freunden und Nicht-Menschen?“ Wütend zerhackte sie nebenbei die Pilze. „Die sollten selbst einige Zeit als Sklaven schuften müssen, um zu wissen wie das ist! Aber wahrscheinlich würden sie, selbst dann nicht mal in der Lage sein, sich ihre Fehler einzustehen, sondern würden sich ungerecht behandelt fühlen und dieses Erlebnis als Rechtfertigung für ihre Taten sehen. Widerlich!“ Ihr Blick kehrte aus der Ferne zurück und sie sah nun die Pilze statt der Bilder, die sie zuvor gesehen hatte. Erstaunt betrachtete die Pilzschnipsel auf ihrem Brettchen. „Oh, da habe ich wohl etwas übertrieben.“ murmelte sie überrascht und lächelte Falcon verlegen an. „Verzeihung, manchmal geht es einfach mit mir durch.“ Mit einem tiefen Seufzten legte sie das Messer ab. "Es ist einfach so, dass ich am liebsten alle Sklaven befreien würde die ich finden kann. Das ist leider nicht möglich und das frustriert mich. Es ist so ungerecht, dass solche Menschen mit dem was sie tun durchkommen."
"Ich kann dich verstehen. Sklavenhändler sind keine freundlichen Menschen. Aber in Zeiten wie diesen wird ihnen leider nicht Einhalt geboten. Die Technos nicht zu kennen ist keine Schande sie sind teilweise schlimmer als die Chosen. Aber sie haben uns auch strom wieder gebracht und gute medizinische Möglichkeiten. Aber sie sind ebnso Diktatoren wie die Chosen es gewesen sind. Sie bringen Menschen weg und löschen ihr Gedächtnis. Sie versuchen die Tribes voneinander zu spalten um ihre Gewalt nicht zu verlieren."
Über ihren Ausbruch lächelte Falcon: "Eine gesunde Portion Wut ist durchaus angebracht nur zuviel sollte es nicht sein. Dann wird man unvorsichtig und das ist gefährlich. Und das Gemüse musst du nicht so hacken das kann garnichts dafür." Wieder grinste er.
„Besser das Gemüse als einen Sklavenhändler. Meine Freundin und ich versuchen immer, wenn wir Gruppen von denen begegnen die Gefangenen zu befreien. Tun kann man also immer etwas.“ Mina lächelte Falcon an. „Für die medizinischen Geräte ist der Strom sicher nützlich und auch sonst für viele Annehmlichkeiten im Leben... Ich weiß nicht, ich würde Strom wahrscheinlich trotzdem als zu problematisch sehen, als das ich ihn haben wollte. Die Natur hat sich doch von den Umweltverschmutzungen der Erwachsenen noch nicht so richtig erholt und wir sollten uns ein neues Leben aufbauen, statt an der Welt der Erwachsenen anzuknüpfen. Sie haben sich ja schließlich selbst zerstört. Das sollte uns eine Lehre sein. Wie wird dieser Strom überhaupt produziert? Wenn sie wirklich so diktatorisch sind wie du sagst, werden bestimmt einige dafür leiden müssen. Außerdem haben die Technos dann ein enormes Druckmittel mit dem sie die anderen Stämme kontrollieren können, oder haben die anderen Stämme auch die Möglichkeit Strom zu produzieren?“ Nachdenklich sah sie ihn an, während sie sprach.
"Das stimmt ich versuche Sklaven frei zukaufen und die Sklavenjäger zum umdenken zu bewegen. Einige denken dann auch drüber nach aber viele auch nicht. Ein ganzes Lager alleine zu befreien ist mir leider nicht möglich auch wenn ich gut kämpfen kann." Er machte weiter mit dem Essen: "Soweit ich es rausfinden konnte wird er über ein Kohlekraftwerk produziert. In dem arbeiten die Einwohner der Stadt und bekommen dafür Essen und natürlich fließend Strom und Wasser. Aber es werden auch Leute verschleppt die in den Minen arbeiten und die Kohle zu gewinnen und ja wenn man nicht gerade einen technisch versierten nicht Techno dabei hat ist es wirklich schwer. Wir produzieren im Krankenhaus über Wind. Ich meine auch das einige über Wasserräder Strom erzeugen. Aber das ist nciht so einfach. Denn das Haus muss dann dort stehen wo es Wasser gibt welches ein Rad antreiben kann."
Dann meinte sie das sie eine neue Welt aufbauen sollten und nicht an die Welt der Erwachsenen anknüpfen. Mina hatte recht zumindest teilweise. Wenn die Arbeiter freiwillig arbeiten würden wäre das alles auch was anderes. Aber sie werden dazu gezwungen und das konnte nicht gut gehen.