Sie schaute ihm mit ihrem schmollmund an und überlegte was er jetzt hören wollte. Silver entschied sich dazu, ihm nichts zu sagen oder besser gesagt nicht all zu viel. "Ich muss dahin zurück! Mein Bruder, wird stink sauer, wenn er merkt dass ich weg bin.", sagte sie erklärend unter kleinen Schluchzpassagen. Silver schaute sich unsicher immer noch um und beobachtete die Gegend. Sie hatte das Gefühl, dass sie vielleicht schon zu viel gesagt haben könnte.
Luca gab nun auf, das Mädchen beschützen zu wollen. Sie war wahrscheinlich eh stur und machte gegenüber jemand anderem, als ihrem Bruder, eh nur das was sie wollte. "Wir sind die ganze Zeit nur geradeaus gelaufen. Du musst die selbe strecke also nur zurück", sagte er dann. So wäre es auch nicht seine Schuld, wenn sie entführt werden würde, zumindest würde er selber sich die Schuld nicht geben und andere würden eh nichts wissen.
Silver schaute ihn an. "Ich kenn mich hier doch gar nicht aus.", sagte Silver. Jetzt wollte sie schon, dass er sie wenigstens begleiten tat. "Außerdem, wenn wieder so komische Typen kommen, bin ich alleine und verlauf mich.", sagte sie und schluchzte noch ein bisschen mehr. Uu d vielleicht sind, die anderen ja auch noch da. Dann brauch ich 'n Umweg.", sagte Silver und strich sich das Haar von ihrer Lippe. Es hatte sich ein bisschen verhgangen, als Silver geweit, gequengelt und gesprochen hatte. Die hellblonde Silver schaute den dunkelblonden Typ an. Eigentlich wusste sie ja nicht über ihn. Er hätte sie genauso gut mit nehmen können und irgendwo anders hinführen könne. Doch irgendwie traute Silver ihm, gut das tat sie fast immer und jemandem, doch er hatte ja schon versucht sie zu beschützen, als sie sich mehr schlecht als recht versteckt hatte.
Luca war jetzt ziemlich verwirrt. Erst wollte sie doch, das er verschwand und jetzt wollte sie auf einmal, das er blieb. Er verstand sie einfach nicht und Luca war schließlich kein Unmensch. "Na gut. Aber nur weil du mir leid tust", sagte er wiederwillig. Er selber wollte schließlich auch nach Hause. Aber doch lieber Später. Sein Bruder würde ihn eh nur Ausmeckern, weil Luca mal wieder nichts zum Essen dabei hatte. Aber dennoch, die kleine hatte es irgendwie drauf, jemandem Schuldgefühle einzureden. "Dann sei aber bitte diesmal vorsichtig", forderte er sie auf und ging vorsichtig vor.
Silver war es doch egal wieso er sie begleitete. Wichtig war doch nur, dass er es tat und sie nicht im Regen stehen ließ. Regen?! Silver hatte schon einige Tropfen abbekommen. Sie hatte es aber irgendwie nicht wirklich realisiert. Sie nickte dem Tpyen zu, dessen Namen sie immer noch nicht kannte dem Silver aber irgendwie vertraute. "Ich war vorher auch vorsichtig.", sagte Silver wiederholend zu ihm und schaute ihn fragend an. "Ich bin Silver", sagte sie dann und wollte doch diesen nicht nennenden Namen wissen.
Luca hatte eigentlich keine Lust die kleine zu begleiten, aber alles war besser als hier rum zustehen, außerdem musste er sowieso in die selbe Richtung, zumindest bis zu dieser Kreuzung. Vielleicht würde er sie auch noch etwas weiter begleiten aber da war er sich nicht sicher. Dann schaute er sie an. "Das sei mal so dahin gestellt", antwortete er einfach nur und als sie ihm ihren Namen sagte, war er verwundert. War das etwa ein scherz? Warum verriet sie ihren Namen? Vertaute sie ihm? Es konnte doch genauso gut eine von Luca sein. Dachte sie etwa nicht so weit oder war das eine Falle von ihr? Luca war etwas skeptisch, entschloss sich aber dann dennoch sich zu überwinden. "Nein Name ist Luca", stellte er sich vor und hoffte, das er es nicht bereuen würde.
Ein leichter hauch von Säuerlichkeit machte sich auf Silvers Gesicht breit. Sie war vorsichtig! Was konnte sie den bitte dafür, wenn sich dieser Kerl da einmischen musste?! Eigentlich hätte Silver ihm die Meinung gegeigt, aber sie hatte angst, dass sie sonst wieder ohne jemanden da stand also hielt sie ihren Mund. "Mh Schön!", sagte sie und schlug die Hände einmal zusammen. "Können wir jetzt gehen?", fragte sie nach und überlegte ob sie schon die nächste Frage, die ihr durch den Kopf schoss stellen sollte. "Wie weit ist eigentlich Queenstown von hier entfernt?", fragte Silver. Das war der Ort den Silver und ihr Bruder zu letzt ihre Eltern gesehen hatten und dort auch einige Zeit geblieben waren.
Luca war etwas erstaunt. Das kleine Mädchen, was eben noch flennte, war jetzt wieder voller anmut? Wie kam das denn? War Luca etwa auf den ältesten Trick der Welt reingefallen? Hatte sie ihn ausgetrickst? Er schaute skeptisch. Da hatte er sich doch tatsächlich austricksen lassen. "Keine Ahnung", antwortete er auf ihre Frage,die er einfach mal vorzog. "Und gehen tun nicht wir, sondern du, denn wies aussieht, hast du mich ganz schön verarscht und das lass ich nicht auf mir sitzen", meinte Luca nun mit einem sarkastischem Grinsen. Er würde die kleine wirklich alleine ziehen lassen, wenn sie nicht schnellstmöglich eine gute Erklärung parat hatte, denn er hatte besseres zu tun, als ein kleines verwöhntes Mädchen wieder nach Hause zu bringen.
Er war wohl nicht sehr belesen. Eigentlich war das irgendwie niemand dem Silver über den Weg lief. Vielleicht lag das aber daran, dass dies heute einfach nicht mehr wichtig war. Okay, gut Silver war es schon wichtig, nur sie war irgendwie ein vollkommene Niete in Geographie. Das was Luca dann sagte war irgendwie gar nicht nach Silvers geschmack. Sie schaute ihn verwirrt und überfordert an. "Hab ich doch gar nicht!", meinte Silver zu ihm. Sie hatte doch einfach jetzt gar nichts gemacht. Sie wollte einfach nur zurück. Am liebsten ganz zurück. Aber bei Silver schlechter Orientierung und Angst, wollte sie das einfach nicht alleine machen.
Luca seufzte einmal lang. Er glaubte, das sie ihn wohl nicht verstanden hatte, war aber wahrscheinlich die Haarfarbe, seinem Glauben nach zumindest. "Ja klar, aber vom einen Moment auf den anderen bist du wieder fröhlich und beleidigend anstatt ne kleine Heulsuse?", fragte Luca sarkastisch nach und lies ihr keinen Raum sich zu erklären: "Das schafft man nämlich nur, wenn man jemanden verarschen will." Das fügte er noch etwas grob säuerlich hinzu und schaute das Mädchen etwas wütend an.
Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein?! Dieser achso melodramatische Seufzer musste doch wirklich nicht sein! "Hattest du etwa noch nie was mit Mädchen zu tun?!", fragte Silver ihn zickig zurück und ließ dann aber die Schultern sinken, als er einfach weiter Redete und ihr gar keine Beachtung schenkte. Einem Mädchen einfach keine Beachtung zu schenken war so ziemlich das mieseste was ein Kerl überhaupt tun konnte, ganz egal was das Mädchen ausgefressen hatte. "Mach ich aber nicht.", meinte Silver dann wieder klein Laut und hätte am liebsten wieder angefangen zu weinen, doch blinzelte sie ihre Tränen weg. Sie sah Luca, nach dem sie ihre Tränen weggeblinzelt hatte, an und sagte: "Begleitest du mich jetzt?", sie hoffte das sie normal klang.
Luca grinste. "Doch, aber noch nie mit einem Rotzlöffel wie dir", beantwortete er ihre Frage, denn Sarkasmus schien wohl wieder angebracht zu sein. Luca verstand sie einfach nicht. Am allerliebsten wäre er einfach gegangen, aber dann würde ihn ja das schlechte Gewissen plagen, sie einfach zurückgelassen zu haben. Er seufzte. "Ich glaubs dir trotzdem nicht", meinte er und schaute dann mitleidig. "Na gut, ich werde dich begleiten, aber nur damit du endlich aufhörst zu nörgeln", fügte er dann noch an.
"Ich bin kein Rotzlöffel!", meinte Silver energisch und schaute Luca böse an. Das war Silver nun wirklich nicht. "Dann tus doch nicht!", sagte sie zickig und verdrehte die Augen. "Ich kann auch nichts dran ändern, wenn du die Wahrheit nicht siehst!", sagte sie dann und grinste. Dann endlich gab Luca sein einverständniss und begleitete Silver die Straße hinunter. Sie lächelte und umarmte ihn kurz und flüchtig. "Danke.", meinte sie dann weniger energisch. "Das wäre ja jetzt auch irgendwie deine Schuld gewesen.", sagte Silver und lächelte locker.
"Ja klar, würd ich jetzt auch sagen", meinte Luca und schaute nur ruhig und gelassen, ihr Gesichtsausdruck machte ihm nichts aus, er fand es sogar amüsant. "Mach ich auch nicht", meinte er dann und grinste innerlich sogar. Er wusste nicht warum, aber er ärgerte die kleine irgendwie gerne. Ihr grinsen beeindruckte ihn keinesfalls, es lies ihm nur noch mehr im glauben, das Silver eine kleine verwöhnte Rotzgöre war. Ihre kurze Umarmung freute ihn auch etwas, vielleicht etwas sehr, aber das lies er sich keinesfalls anmerken. "Meine Schuld?", fragte er noch mal nach und suchte nach einem Konter, fand aber keinen und sagte deshalb: "Ach leck mich doch." Und ging schon mal etwas voraus.
"Wenn du mir nicht glauben willst, muss ich dich wohl irgendwann von Gegenteil überzeugen!", sagte Silver zu Luca. Silver ließ erst gar nicht diese Mach-Ich-Wohl-Machst-Du-Nicht-Disskussion aufköcheln. Sie beschloss einfach zu Schweigen. Das wäre warscheinlich eh das beste, aber ganz aufgeben wollte Silver ja dann doch nicht. "Mich hätte man sicherlich nicht gesehen, wenn du nicht noch darum gefummelt hättest.", sagte Silver verteidigend und schüttelte entschieden den Kopf als er so einen komischen Kommentar abließ. "Sicherlich nicht!", sagte sie etwas lauter zu Luca und schüttelte einmal den Kopf um ihre Gedanken wieder zuordnen. Luca war schon vor gegangen und SIlver lief ihm mit schnellen Schritten nach, so dass sie in schnell ein hatte und ihr Tempo aus seines verringert. "Wie weit müssen wir gehen?", fragte Silver Luca und hoffte, dass sie den Weg von dort aus noch zurück zu ihrem Bruder kannte...