Das kann ich dir leider nicht sagen. Da muss ich die anderen erst fragen. Jessi schaute hoch und sagte Die Sonne geht bald richtig auf. Warst du die letzte Nacht unterwegs oder hast du dich irgendwo versteckt?
Das ist es ja. Ich bin seit gestern mittag, wo ich festgestellt hab, dass die Wachen weg sind unterwegs. Die ganze Nacht bin ich nur herumgeirrt und war dann froh jemanden getroffen zu haben. Ich würde sehr gerne deine Freunde kennen lernen, um Gedanken auszutauschen und mich einmal auszuruhen. Dann muss ich sehen wie es mit mir weitergeht. Aber ich möchte euch nicht zur Last fallen. Ich war immer auf mich alleine gestellt. Ich habe mich in einer Gemeinschaft nie wohl gefühlt, selbst vor dem Virus nicht. Aber das Leben ist gefährlicher und chaotischer geworden. Menschen, die einem lieben, kann jeder gebrauchen.. Dabei musste Xenia an ihre Mutter denken und wie anders ihr Leben verlaufen wäre, hätte sie ihre Mutter nicht durch ihre Geburt getötet. Vielleicht wäre sie dann in der Lage Gefühle wie Liebe, enge Freundschaft und Vertrauen zu empfinden. Doch sie empfand nur Logik, Misstrauen, Überlebenswillen und ihre Stärke. Dies war bis zum heutigen Tag so, doch durch die erste Umarmung ihres Lebens war alles durcheinander. Zum ersten Mal hatte sie eine riesengroße Freude in der Nähe eines Menschens empfunden und nicht nur eine Notwendigkeit. Xenia hoffte, dass Jessi nie erkennen würde, was für ein Geschenk sie ihr mit der Umarmung gemacht hatte und doch wusste sie, dass sie Jessi eines Tages wieder verlassen musste. Es gab Dinge, die sich nicht ändern konnte. Niemals würde sie erklären können, was für eine Schuld sie empfand wenn jemand ihr half. Ihre Mutter hatte alles für sie getan und sie hatte sie umgebracht. Ihr Vater hatte ihr das oft genug zu verstehen gegeben.
Jessi überlegte dann sagte sie Sei mir nicht böse. Aber ich muss die anderen erst fragen, ob ich so einfach mit ins Lager mitbringen kann. Ich muss erst fragen. Würdest du solange hier bleiben und noch ein bisschen warten. Sobald das geklärt ist, komme ich wieder und hole dich.
Ich bin dir nicht böse. Im Gegenteil ich kann das ganz gut verstehen. Vielleicht wäre es auch besser, wenn sich unsere Wege hier trennen. Xenia wurde unsicher, ob sie wirklich auf mehr Menschen treffen wollte.Aber lass das deinen Tribe entscheiden. Ich werde bis zum Nachmittag hierbleiben, und wenn du nicht wiederkommst suche ich mir ein sicheres Plätzchen zum Schlafen. Mit diesen Worten setzte sie sich auf den Boden und trank etwas Apfelsaft aus einer Flasche, die sie in der Mine hatte mitgehen lassen.Möchtest du auch einen Schlug?
Nein, aber danke. Wenn du da lang gehst kommst du zum Fluß, falls du dich sauber machen möchtest oder so. Jessi zeigte in die Richtung in der der Fluß lag. Ich gehe dann jetzt gerade zu ihnen. Bin gleich wieder da. Ich werde dir ihre entscheidung so oder so mitteilen. Egal wie sie entscheiden. sagte Jessi und ging zum Lager.
Trent kam mit Jessi im Wald an. ‘‘Die eine das hat sie noch was gesagt oder wo sie her kam oder so?‘‘ fragte er nun Jessi. Er musste mehr erfahren von ihr und vielleicht hat sie Jessi was gesagt.
Jessi sah zu Trent und sagte Sie heißt Xenia. Sie kommt anscheinend nicht von hier. Sie ist jetzt eine Streunerin. Vorher war sie in einem Tribe, bestehend nur aus Frauen. Aber dann kamen die Technos und haben einen teil des Treibes getötet und den rest haben sie in die Arbeitsminen gebracht. Und gestern konnte sie fliehen. Seid dem ist sie unterwegs und sucht nach einem versteck.
Trent hörte Jessi zu. ‘‘Ok gut. Naja mal schauen jetzt kann ich noch nichts sagen. Ich hab glaub ich mal von eine Mine gehört aber ob es war ist oder nicht weiß ich nicht. Nur ich kann es mir schon denken.‘‘ sagte er zu Jessi und waren schon am Fluss.
cf: Fluss Nun war Xenia wieder an der Stelle, an der sie von Jessi zurück gelassen wurden war. Sie dachte an die Zeit, wo sie das einzigste Mädchen in ihrem Tribe gewesen war. Mit den üblichen Mädchengesprächen konnte sie nicht dienen. Sie war eher der Kumpeltyp und hatte deswegen wahrscheinlich noch niemals einen Freund gehabt.
Jessi hörte Trent zu. Sie wusste aber nicht was er dachte. Sie machte sich noch immer sorgen. Aber sie wollte jetzt nichts sagen. Sie waren schon fast da.
Xenia wunderte sich. Hatte sie irgendwas falsch verstanden. Sie ärgerte sich, wahrscheinlich hatte Jessi ihr nur was vorgemacht. Mist, sie hatte ihre Jacke in dem Versteck am Fluss liegen gelassen. Da sie nicht davon ausging, dass Jessi noch kam ging sie wieder zum Fluss, um ihre Jacke zu holen. Ja sie brauchte dringend Ruhe, wenn sie schon anfing Sachen zu verlegen. Ständig hochkonzentriert zu sein und immer auf der hut zu sein, war mehr als nur anstrengend.
Trent kam mit den drei am Wald an. ‘‘Wenn du nicht von hier bist von wo kommst du dann her?‘‘ fragte Trent nach. Er wusste noch nicht recht ob er ihr trauen kann aber das wird sich zeigen.